Erfahrungsbericht zum Frühstudium im Wintersemester 2024/25
Wenige Wochen nach Beginn der 10. Klasse startete ich gemeinsam mit Benito, einem Schüler aus meiner Parallelklasse, das Frühstudium an der Kölner Universität. Wir möchten euch hier über unsere Erfahrungen berichten.
Aus einer Auswahl von etwa zehn Vorlesungen im naturwissenschaftlichen, rechtswissenschaftlichen und philosophischen Bereich konnten wir uns zuvor für eine Vorlesung entscheiden. Wir entschieden uns für „Mathematik für Studierende der Physik I“. Lasst euch vom Namen nicht verwirren, dieser weist nur darauf hin, dass ihr Mathe zusammen mit den regulären Physikstudenten studiert. Für sie ist die Vorlesung die mathematische Grundlage für ihr Studium.
Wir saßen zweimal pro Woche in der Vorlesung, die in der 5. und 6. Stunde stattfand, verließen also mitten in der 4. Stunde die Schule und fuhren zur Uni Köln in der Südstadt. Für die Doppelstunden, die wir verpassten, mussten wir drei bis vier umfangreichere Projekte nacharbeiten. Einmal pro Woche nahmen wir an einer Übung außerhalb der Schulzeit teil.
Thematisch drehte sich die Vorlesung um komplexe mathematische Inhalte, die über das Abitur hinausgehen. Vektorräume, mehrdimensionale Integrale, Differentialgleichungen und vieles mehr waren die Schwerpunkte unserer Vorlesung. Dazu gab es jede Woche ein bis zwei Arbeitsblätter mit Aufgaben, die am Anfang der nächsten Woche abzugeben waren. Diese wurde dann in der Übung in einer Kleingruppe von maximal 15 Personen besprochen.
Jedes Wochenende stellten wir zusammen das Arbeitsblatt fertig und reichten es ein. Da die Arbeit immer in Gruppen abgegeben wurde, teilten wir uns die Aufgaben aufgeteilt. Hier muss gesagt werden, dass dies nicht die beste Methode war, um uns für die Klausur vorzubereiten. Allerdings stand für uns die Erfahrung an sich ohnehin mehr im Vordergrund als das Prüfungsergebnis.
Zu Beginn des Studiums wurde von mir und Benito Wissen verlangt, das wir nicht ansatzweise im Unterricht besprochen hatten. Deshalb eigneten wir uns die ersten zwei Wochen fehlendes Wissen der Oberstufe an, was noch der leichteste Teil des Studiums war. Obwohl es thematisch über die drei Monate Vorlesungszeit immer schwieriger wurde, fiel es uns immer leichter zu begreifen, wie der Stoff zu verstehen war. Irgendwann kamen wir in einen Flow und ratterten jedes Wochenende die Aufgaben runter. Im Vergleich zu den ersten Wochen, in denen wir teilweise stundenlang verzweifelt an einer Aufgabe saßen, war das schon ein Erfolg für uns. Lasst euch also auf jeden Fall - vor allem nicht am Anfang - nicht entmutigen, auch wenn Abbruchgedanken auftreten!
Für die Klausur haben wir uns ebenfalls qualifiziert und daran teilgenommen. Sie war auf jeden Fall eine wertvolle Erfahrung. Besonders bestärkt hat uns das Frühstudium darin, selbstständig zu arbeiten.
Alend Haydar & Benito Ferdowsian, Klassenstufe 10