Erfahrungsbericht: Deutsche SchülerAkademie

In den Sommerferien zwischen der Q1 und Q2 durfte ich an der Nachhaltigkeitsakademie (Naka) 2024 in Papenburg teilnehmen. Das zweiwöchige Programm bot fünf verschiedene Kurse zum Thema Nachhaltigkeit an. Meine Wahl fiel auf den Kurs "Hello World! - Vom numerischen Programmieren zu komplexen Klimamodellen".

Da der Kurs keine Vorkenntnisse voraussetzte, erhielten wir zunächst eine Einführung in die Programmiersprache Python sowie in die Grundlagen der Numerik. Im weiteren Verlauf lernten wir den Aufbau von Klimamodellen kennen und setzten uns mit deren Komplexität auseinander. Ein besonderer Schwerpunkt lag auf der Arbeit mit wissenschaftlichen Publikationen - eine wertvolle Vorbereitung für das spätere Studium und mögliche Forschungstätigkeiten.

Die beiden Kursleiter gestalteten den Unterricht abwechslungsreich und gingen intensiv auf unsere Wünsche ein, wodurch wir häufig in Gruppen arbeiten konnten. Sie vermittelten uns einen spannenden Einblick in die Thematik, vielfach auf universitärem Niveau. Dies bot Orientierung für die Zeit nach dem Abitur.

Das Leben an der Naka ging jedoch weit über den Kursalltag hinaus. Der Tagesablauf gliederte sich in Kurseinheiten am Vormittag und Nachmittag, dazwischen lag eine großzügige Mittagspause von dreieinhalb Stunden. Abends genossen wir viele Freiheiten, solange wir uns rücksichtsvoll verhielten und auf dem Akademiegelände blieben. 

Die freie Zeit konnte mit sogenannten kursübergreifenden Aktivitäten (küAs) gestaltet werden. Diese wurden überwiegend von Teilnehmneden, geegentlich auch von Kursleitern, ins Leben gerufen. Das Angebot reichte von Paartanz über Yoga bis hin zu Modell UN. Ein besonderes Highlight war die von einem Teilnehmer organisierte Besichtigung der nahegelegenen Meyer Werft. Die küAs erwiesen sich als ideale Gelegenheit, um Teilnehmende aus anderen Kursen kennenzulernen und neue Freundschaften zu knüpfen. Ebenso wertvoll war die Möglichkeit, die freie Zeit spontan mit den neu gewonnenen Freunden zu verbringen oder sich in der Mittagspause zu entspannen. Wir waren sehr frei!

Ein besonderes Highlight stellte der Berufsorientierungsabend dar, bei dem wir die Möglichkeit hatten, uns mit allen Kursleitern auszutauschen. Da diese nach ihrem Studium überwiegend in der Forschung tätig sind, konnten sie uns authentische Einblicke ins Berufsleben geben. Die Kursleiter waren dezentral auf dem Gelände verteilt und wir konnten gezielt diejenigen aufsuchen, deren beruflicher Werdegang uns besonders interessierte.

Die Teilnahme an der Nachhaltigkeitsakademie war eine großartige Erfahrung. Ich durfte viele neue Freunde kennenlernen und konnte mein Wissen in selbstgewählten Interessengebieten vertiefen. Für mich persönlich zeigte sich während der Naka die Tendenz zu einem naturwissenschaftlichen Studium, wobei mich besonders die Physik interessiert. Der intensive Austausch mit meinem Kursleiter, einem promovierten Physiker in der Forschung, bestärkte mich darin. Auch das Programmieren, das im Physikstudium sehr nützlich sein wird, hat mir viel Spaß gemacht. Auch wenn der endgültige Weg noch offen ist, hat mir die Naka mir wichtige Impulse für meine berufliche Orientierung gegeben. 

Hannah Bagel